Was sind Zahnfleischtaschen?
Das gesunde Zahnfleisch schließt an die Zahnhälse an. Sobald sich das Zahnfleisch entzündet und mindestens 2 Millimeter zurückgeht, spricht man von Zahnfleischtaschen. Werden die Zahnfleischtaschen nicht behandelt, vertiefen sie sich und es kann Parodontitis entstehen. Grund dafür sind Bakterien, die sich auf den Zahnoberflächen, Zahnzwischenräumen und auf dem Zahnfleisch ansammeln. Werden diese nicht entfernt, entstehen Entzündungen, die oftmals eitrig sind. Das Zahnfleisch zieht sich zurück und es bilden sich Zahnfleischtaschen.
Symptome für entzündete Zahnfleischtaschen
Das häufigste Symptom für Zahnfleischtaschen ist gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch. Die Zähne reagieren empfindlich auf kalte und warme Getränke, Nahrung und Süßspeisen. Zähne und Zahnfleisch sind während des Zähneputzens sehr empfindlich, können schmerzen und sogar bluten. Betroffene klagen über starken und fauligen Mundgeruch, auch bei guter Mundhygiene.
Weitere Symptome können lockere Zähne oder starker Zahnstein sein. Auch eine dicke Backe oder Fieber weisen auf eine Infektion hin. Bei einer Entzündung können Fisteln entstehen, woraufhin sich Eiter am Zahnfleisch bildet. Das Pulsieren der Entzündung kann außerdem zu Kopfschmerzen führen.
Angeschwollene Lymphknoten können ein Merkmal für eine Entzündung sein. Ob sich Zahnfleischtaschen gebildet haben und wie weit sie fortgeschritten sind, kann der Zahnarzt ermitteln.
Zahnfleischtaschen wegen Weisheitszähnen
Brechen die Weisheitszähne nicht ganz durch, ist es üblich, dass sich die Zahnfleischtaschen entzünden. Grund dafür ist, dass sich Essensreste in den Zahnfleischtaschen ansammeln und sich dadurch Bakterien bilden. Die sich daraus bildende Entzündung greift sowohl den Weisheitszahn, als auch das umliegende Zahnfleisch an.
Um die Schmerzen zu lindern, kannst Du die betroffene Stelle kühlen oder eine desensibilisierende Creme verwenden. Die Entzündung heilt aber erst, sobald der Zahn gezogen und die Zahnfleischtasche behandelt wird.
Zahnfleischtaschen bei Zahnersatz
Wenn sich eine Entzündung an der Krone, der Brücke oder am Implantat in die Tiefe entwickelt, entstehen Zahnfleischtaschen. Um zu verhindern, dass der Zahnersatz keinen festen Halt mehr hat und ausfällt, solltest Du umgehend einen Zahnarzt aufsuchen.
Weitere Ursachen für Zahnfleischtaschen
Die häufigste Ursache für Zahnfleischtaschen ist eine fortgeschrittene Parodontose. Dabei greift die Entzündung das Zahnfleisch, das Gewebe und den Knochen an, sodass die Zähne keinen festen Halt mehr haben.
Was ist Parodontitis genau?Wird Zahnseide nicht richtig verwendet und zu viel Druck ausgeübt, können die Zahnzwischenräume verletzt werden. Die offenen Stellen sind anfälliger für Entzündungen und somit auch für die Bildung von Zahnfleischtaschen.
Zahnseide richtig verwendenAuch das Zähneputzen muss gelernt sein. Zu kräftiger Druck kann das Zahnfleisch reizen und zu kleine Verletzungen am Zahnfleischrand führen. Das kann zu Entzündungen und schließlich zu Zahnfleischrückgang führen.
Zähne richtig putzenWer mit den Zähnen knirscht belastet nicht nur die Zahnflächen und den Zahnschmelz, sondern auch das Zahnfleisch. Das gereizte Zahnfleisch kann sich zurückbilden.
Mehr zu ZähneknirschenHormonelle Veränderungen, wie etwa in der Pubertät oder in der Schwangerschaft, können unter anderem die Ursache für Zahnfleischtaschen sein. Das Zahnfleisch sensibilisiert sich und ist anfälliger für Entzündungen.
Zähne in der SchwangerschaftZahnfleischtaschen durch richtige Mundhygiene und Kontrolluntersuchungen vermeiden
Um die Bildung von Zahnfleischtaschen zu meiden solltest Du gründliche Mundhygiene betreiben.
Das heißt zweimal täglich die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen und die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen.
Da sich auf der Zunge sehr viele Bakterien ablagern, solltest Du mit Hilfe eines Zungenschabers oder einer Zungenbürste den Belag entfernen. Anschließend kannst Du Deinen Mund mit einer chlorhexidhaltigen Mundspülung ausspülen.
Zudem solltest Du regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrnehmen und ein bis zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.
Tiefe der Zahnfleischtaschen vermessen
Um feststellen zu können, ob und wie Dein Zahnfleisch behandelt werden soll, nimmt der Zahnarzt eine Zahnfleischtaschenmessung vor. Dabei wird eine Parodontalsonde in das Zahnfleisch eingeführt. Reicht sie bis zu zwei Millimeter tief ist keine Behandlung notwendig. Sinkt die Sonde jedoch tiefer ein, sollten die Zahnfleischtaschen behandelt werden.
Auffüllen der Zahnfleischtaschen
Die Zahnfleischtaschen werden häufig mit Hilfe einer Transplantation aufgefüllt, sodass die schmerzempfindlichen Zahnhälse nicht länger freiliegen. Dabei wird körpereigenes Gewebe verwendet, welches sich in kurzer Zeit mit dem zurückgegangenem Zahnfleisch verwächst.
Je nach Aufwand und der Behandlungstechnik liegen die Kosten im Bereich zwischen 60€ bis 150€ pro Zahngebiet.
Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse getragen oder zumindest bezuschusst.
Zahnfleischtaschenbehandlung
Bei der Behandlung von Zahnfleischtaschen werden die Zahnoberflächen und Zahnzwischenräume gereinigt und Bakterien entfernt. Bei einem fortgeschrittenen Zahnfleischrückgang, beispielsweise im Fall von Parodontose, erfolgt eine Operation unter örtlicher Betäubung. Dabei wird das Zahnfleisch sanft von dem Zahn gelöst, sodass Beläge, Bakterien und das angegriffene Gewebe aus den Zahnfleischtaschen entfernt werden können.
Nach der Behandlung werden antibakterielle, desinfizierende Präparate auf Basis von Chlorhexidin verwendet. Die Kosten für die Behandlung variieren je nach Schweregrad und belaufen sich auf circa 150 € bis zu 600 €. Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen die Kosten der Behandlung.
Nach der Behandlung solltest Du regelmäßige Kontrolluntersuchungen vornehmen lassen und Deine Zähne, Zahnzwischenräume und Zahnfleisch gründlich reinigen. Die Kombination von Behandlung und gründlicher Mundhygiene führt dazu, dass Symptome wie Mundgeruch beseitigt werden.
Laserbehandlung
Bei der Laserbehandlung wird das Zahnfleisch nicht aufgeschnitten. Die Zahnfleischtaschen und Zahnwurzeloberflächen werden gründlich gereinigt und entzündliches Gewebe entfernt.
Nach der Behandlung solltest Du eine gute Mund- und Zahnhygiene betreiben und regelmäßige Nachkontrolluntersuchungen wahrnehmen.
Zudem wird Dir zu einer vierteljährlichen Prophylaxesitzung mit professionellen Zahnreinigungen geraten.
Die Kosten der Laserbehandlung sind individuell und hängen von der Anzahl der zu behandelnden Zahnfleischtaschen, sowie der Ausprägung, ab. In der Regel betragen die Kosten für einen Zahn circa 20 €. Die Kosten der Behandlung werden nicht von der gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Zahnfleischtaschen medikamentös behandeln
Ist der Zahnfleischrückgang noch nicht stark ausgeprägt, kann eine Parodont Creme oder ein Zahnfleischpflege-Gel verwendet werden. Diese festigt das Zahnfleisch und hat eine antibakterielle Wirkung.
Außerdem kannst Du Chlorhexamed verwenden, das unter anderem in Mundspülungen und Gel enthalten ist. Es bekämpft bakterielle Entzündungen und soll nach parodontalchirurgischen Eingriffen in der Mundhöhle verwendet werden.
Treten immer wieder Entzündungen in den Zahnfleischtaschen auf, kann der Arzt Dir meist Antibiotika in die Taschen spritzen oder Antibiotika in Tablettenform verschreiben.
Alternative Behandlungen
Mit folgenden homöopathischen Mitteln und Hausmitteln kannst Du Zahnfleischrückgang natürlich behandeln und Schmerzen lindern:
Aloe Vera: antibakterielle Wirkung, verringert die Tiefe der Zahnfleischtaschen
Nelkenöl: schmerzlindernd
Teebaumöl: antiseptisch, entzündungshemmend
Kurkuma, Salbei, Thymian, Grüner Tee, Kamillen Präparate: entzündungshemmend
Salzlösungen, Klettenwurzel: Stoppt Bakterienwachstum
Kokosöl: pflegt die Mundschleimhaut
Vitamin C: Stärkt das Zahnfleisch
Vitamin D: Stärkt das Immunsystem
Bachblüten Präparate (Globuli, Creme, Gel, Spray, Pastillen): heilungsfördernd
Zahnfleischtaschen zuhause reinigen
Du solltest täglich Deine Zähne, Dein Zahnfleisch und Deine Zahnfleischtaschen reinigen.
Dafür eignen sich Zahnseide und Interdentalzahnbürsten. Sie passen sich beim reinigen den Zahnfleischtaschen an und säubern sie effektiv.
Bei Interdentalzahnbürsten solltest Du darauf achten, dass Du mehrere Bürstchen mit verschiedenen Größen verwendest, um jede Zahnfleischtasche individuell zu reinigen.
Von Zahnseide Sticks wird abgeraten, da Du damit nicht so effektiv um die Zahnwurzel Bereiche kommst und die Verletzungsgefahr am Zahnfleisch wesentlich höher ist.
Eine andere Möglichkeit, sowohl die Zahnzwischenräume als auch die Zahnfleischtaschen gründlich zu reinigen, sind Mundduschen.
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